Die Hofkontrolleure: Bullenfang und Blutabnahme

Mehrmals in der Woche touren Dirk Stahl und Christof Ostheimer kreuz und quer durch Schleswig-Holstein, von einem Bauernhof zum nächsten. Das Duo arbeitet für das Landeslabor Neumünster im Bereich Tierarzneimittelüberwachung.
 
Die beiden kontrollieren, ob Landwirte illegale Medikamente bei der Behandlung ihrer kranken Tiere einsetzen oder Schlachtvieh verbotenerweise mit Hormonen mästen. Ostheimer und Stahl müssen oft nicht nur gegen unkooperative Bauern ankämpfen, sondern auch gegen störrisches Vieh. Denn nicht jede Kuh hat Lust, eine Urinprobe abzugeben, und so manches  Armin J. ist ausgebildeter Seehund-Jäger. In den Wintermonaten wird es stressig für den 35-Jährigen. Dann bringen nämlich die Kegelrobben ihre Jungen zur Welt. Aufgrund der stürmischen See melden Touristen oder Inselbewohner vor allem im Dezember täglich verletzte Tiere. Armin und seine Kollegen sind dann gefragt. Bei Wind und Wetter fahren sie raus, bergen die Tiere, um sie im Naturzentrum wieder aufzupäppeln.

Oder erlösen sie von ihrem Leid, wenn sie nicht mehr zu retten sind. Deshalb stehen für die Seehundjäger im Winter stundenlange Strand-Patrouillen auf der Tagesordnung. Nicht zuletzt auch, um die Kegelrobbenfamilien vor Hunden oder ahnungslosen Touristen zu schützen.

Schwein hat panische Angst vorm Blutabnehmen. Fällt ein Test positiv aus, wird Strafanzeige gegen den Bauern oder den behandelnden Tierarzt gestellt und ein hohes Bußgeld verhängt. Alles zum Wohle des Verbrauchers. Denn im Schnitt isst der deutsche Normalverbraucher jährlich 60 Kilo Fleisch.